RP: Da kam Steffi „die Kreative“ aus dem Staunen nicht mehr raus

Quelle: RP vom 8.2.2016


Rheinberg. Klein, aber fein: Der Nelkensamstagszug in Millingen hat familiären Charme. Die Pumpennachbarschaften im Ort feierten kräftig mit. Von Svenja Jesse

„Liebe Närrinnen und Narren, ich euch alle mit einem dreifachen Helau!“ – So begann der 13. Nelkensamstagszug in Millingen. Es war ein kleiner Zug mit drei Wagen und drei Fußgruppen, doch die Stimmung war ganz groß. Das Wetter war Seiten der Karnevalisten. Bei milden Temperaturen und Sonnenschein feiert es sich noch mal so gut.

Um 15.11 startete der Zug am Sportplatz und schlängelte sich dann zwei Runden über die Straßen „Am Hügel“, Herder-, Kant- und die Alpener Straße, bis er schließlich an der Grundschule ankam. Traditionell hielt er an manchen Stellen, wo die Pumpennachbarschaften feierten.

Es ist vor allem ihr Tag: Prinzessin Steffi I. „die Kreative“ steht oben im Prinzenwagen und strahlt. Auf jeden Helau-Ruf reagiert sie mit einem Schwall Bonbons. Mit beiden Händen wirft sie kleine Köstlichkeiten in die bunte Menge und hat dabei sichtlich viel Spaß.

Über 750 Kilo Wurfmaterial landen in den Beuteln der Kinder. Es sind besonders viele ganz kleine dabei. Als bunte Marienkäfer, Polizisten, Minions oder Feuerwehmänner sitzen sie auf den Schultern ihrer Eltern und jubeln den Wagen zu. Der Millinger Karnevalszug gilt als besonders familienfreundlich. Das weiß auch Hauptkommissar Uwe Hripsek „Es ist jedes Jahr ein fantastischer, ruhiger Zug“.

Auf dem Prinzessinnen-Wagen des Elferrates bekam Steffi I. überraschenden Besuch. Oma, Opa, Patentante und der kleine Cousin waren aus Mönchengladbach angereist. „Plötzlich standen sie in der Menge und haben ein großes Bild von mir hochgehalten“, erzählt Ihre Lieblichkeit. Die Überraschung war gelungen. Beim ersten Halt bei der Pumpennachbarschaft „Op Spandicks Eck“ begrüßte Steffi ihre Verwandten, das ein oder andere Freudentränchen unterdrückend.

Etwas weiter hinten herrschte Partystimmung. Verkleidet als Jäger und Wild und mit höhenverstellbarem Hochsitz feierten die „Landeier“ aus Drüpt. Mit einer Gesamthöhe von 6,5 Metern an der höchsten Stelle ist es der größte Wagen im Zug. Darauf waren die Jungs und Mädels mächtig stolz. Es war auch eine Menge Arbeit. „Wir haben im Dezember mit dem Bau begonnen, immer am Wochenende, bis wir zufrieden waren“, erzählten die Jungs. Sie sind zum dritten Mal in Millingen dabei. Als der Wagen an der Grundschule hält, packen sie ihren Grill aus. Sie bruzzelten eine kleine Stärkung, bevor es auf der Party in der Turnhalle weitergehen konnte.

Während sich der Zug langsam auflöste, wurde in den Nachbarschaften schon fleißig aufgeräumt. Und alle halfen mit, die Resonanz auch hier: große Zufriedenheit. „Es ist jedes Jahr ein schöner Zug“, sagte Nadine Spandick. „Besonders den Kleinen hat es sehr gefallen. Unsere Tochter hatte ihre Freunde aus dem Kindergarten zu Besuch, und alle haben fleißig Bonbons gesammelt. Ich denke, im nächsten Jahr kommen sie alle wieder.“ Klar doch.

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